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Heilung durch Kälte, Strom und Biofeedback

Heilung durch Kälte, Strom und Biofeedback

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Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)
5 Min.Lesezeit

Die Behandlung von Schmerzen, seien es akute oder chronische, erfordert aufeinander abgestimmte therapeutische Ansätze und ein Konzept, das neben den körperlichen Faktoren ebenso psychologische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt. Auch die Frage nach einer möglichst nebenwirkungsarmen Vorgehensweise fällt dabei ins Gewicht. Methoden, bei denen etwa elektronische Instrumente, 3D-Darstellungen oder extreme Kälte zum Einsatz kommen, haben hier über die Jahre an Popularität gewonnen.

 

Bewegungsanalyse

Um normale von anormalen oder auch ungesunden Bewegungsabläufen unterscheiden zu können, findet die Bewegungsanalyse statt. Dabei kommen ganz unterschiedliche Messmethoden zum Einsatz, um Belastungen beim Gehen in der Ebene oder auch bei Kniebeugen analysieren und das Bewegungsverhalten eines Patienten messen zu können. Dies geschieht etwa mittels der apparativen 3D-Bewegungsanalyse, mit der es möglich ist, unter anderem Segmentbewegungen des Sprung-, Knie-, Hüft- und Schultergelenks sowie des Beckens darzustellen und zu quantifizieren. So lassen sich falsche oder unökonomische Bewegungsmuster objektiv interpretieren, um schließlich eine individuelle Therapieplanung zu entwickeln. Anwendungsgebiete sind beispielsweise Achillessehnenentzündungen, Stressfrakturen, das sogenannte „Läuferknie“ sowie Rücken- und Leistenschmerzen. Führen herkömmliche therapeutische Verfahren (Physiotherapie, Medikamente, Operation) nicht zum gewünschten Erfolg, bietet sich eine Bewegungsanalyse an.

 

Kryotherapie

Gesund und aktiv dank eisiger Kälte: Die Kryotherapie kommt zusehends im Sport beim Training oder vor großen Wettkämpfen zum Einsatz, besitzt aber auch eine regenerative und muskelentspannende Wirkung. Dass kalte Wickel, Kühlkompressen und Eisspray bei ganz unterschiedlichen Beschwerden eine lindernde Wirkung entfalten, ist bekannt – die Ganzkörper-Kältetherapie aber weitet diesen Gedanken aus, indem der Patient für kurze Zeit äußerst niedrigen Temperaturen ausgesetzt wird. Zum Start empfiehlt sich eine 30-sekündige Eingewöhnung bei minus 60 Grad, bevor es anschließend für maximal drei Minuten in eine sogenannte Kältekammer geht. Durch die schnelle Absenkung der Hauttemperatur entsteht eine thermale Schockreaktion, in deren Zuge der Körper reflexartige Schutzmaßnahmen ergreift – diese reduzieren bestenfalls den Schmerz. Auch regt extreme Kälte den Zellstoffwechsel an, was letztlich durchblutungsfördernd und entzündungshemmend wirkt. Vor allem Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat oder mit entzündlichen Erkrankungen der Gelenke profitieren von einer Kryotherapie. Häufig wird der Aufenthalt in einer Kältekammer mit nachfolgenden Bewegungstherapien kombiniert, da sich die erkrankten Gelenke im Anschluss besser bewegen lassen.  

 

Biofeedback

Im Zuge der Biofeedback-Methode („biologische Rückkopplung”) ist es möglich, unbewusste Körperfunktionen bewusst zu machen und idealerweise Kontrolle darüber zu gewinnen. In Kombination mit anderen Therapieansätzen wird das Verfahren zur Behandlung ganz unterschiedlicher psychosomatischer Störungen und Beschwerden angewendet. Die „Rückkopplung” beruht dabei auf körperlichen Signalen, die sich visuell oder akustisch darstellen lassen. Patienten, die zum Beispiel an Migräne, chronischen Schmerzen oder Angststörungen leiden, lernen dank der Biofeedback-Methode, auf bestimmte Signale ihres Körpers zu achten, um schließlich entsprechende biologische Körperfunktionen zu beeinflussen. Bei dieser besonders nebenwirkungsarmen Therapie wird der Patient über elektronische Sensoren mit einem Computerprogramm verbunden: Funktionen wie Puls, Hauttemperatur, Muskeltonus oder auch Atmungsaktivität werden dabei gemessen und in sichtbare Monitor-Signale umgewandelt. Der behandelnde Arzt erhält somit Rückmeldungen darüber, welche Rolle Geisteszustände wie Erregung, Aktivität oder Entspannung auf die verschiedenen Funktionen haben. Auf der anderen Seite erlernt der Patient während des Biofeedbacks wirksame Entspannungsmethoden, sodass er ein Gefühl dafür entwickelt, auf welchen äußeren Umständen die jeweiligen Symptome beruhen.

 

Spineliner

Schmerzhafte Funktionsstörungen an der gesamten Wirbelsäule und den peripheren Gelenken sowie muskuläre Fehlregulierungen lassen sich mit dem Spineliner und mittels Triggerpunkten lokalisieren und behandeln. Dabei handelt es sich um ein diagnostisches und therapeutisches Instrument, dessen Technik einst in der Raumfahrt- und Flugzeugindustrie zur Untersuchung von Haarrissen und Materialermüdung Anwendung fand. Im Jahr 1997 erhielt diese Vorgehensweise Einzug in den medizinischen Bereich: Dort steht der Spineliner für Heilung durch Impulse in Resonanz. Diese werden mithilfe einer computergesteuerten Vorrichtung in die Wirbelsäule geleitet, bis der Wirbel durch den Impuls angestoßen wird – der Vergleich mit dem Anstoß einer Stimmgabel ist hier durchaus treffend. Da ein blockierter Wirbel in einer anderen, höheren Frequenz schwingt, erhält der Spineliner per Sensor eine entsprechende Resonanz. Diese wird im Handstück des Instruments registriert und anschließend grafisch auf einem Monitor dargestellt. Durch exakt berechnete und sanfte Impulsfolgen lässt sich daraufhin das verschobene Wirbelgelenk in die korrekte Position zurücksetzen. Auch bei chronischen Fehlhaltungen, Kopfschmerz, Schwindel und Tinnitus sowie Bandscheibenerkrankungen kommt der Spineliner zum Einsatz.    

 

Elektrotherapie

Ob zur Erwärmung des Gewebes, Reduktion von Schmerzen oder Aktivierung der Muskulatur: Die heilsame Wirkung von Strom entfaltet sich idealerweise in Ergänzung zu aktiven Maßnahmen wie Bewegungsübungen und verschiedenen Trainingsformen. Auch zum Abbau von Schwellungen im Gewebe bietet sich die Elektrotherapie an. Bei dieser medizinischen Anwendung von elektrischem Strom, der per Elektroden auf den Patienten übertragen wird, kommen unterschiedliche Varianten zum Einsatz, nämlich galvanische (Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung), niederfrequente (Anregung der Nerven- und Muskelfasern), mittelfrequente (stimulierende Wirkung mit Muskelkontraktion) und hochfrequente Ströme (Erwärmung von Gewebe). Die jeweilige gewünschte Reaktion erfolgt durch die direkte elektrische Einwirkung über die Haut des Patienten auf das Zellmilieu – die Dosierung richtet sich nach der individuellen Verträglichkeit von „gerade wahrnehmbar“ bis hin zu „deutlich, aber nicht schmerzhaft wahrnehmbar“. Bei einer zu hohen Dosis bestehen entsprechende Risiken, wie etwa Hautschäden mit Störung der Durchblutung und der Empfindung.   

 

Magnetfeldtherapie

Das natürliche Behandlungsverfahren der Magnetfeldtherapie (MFT) basiert auf der Annahme, dass magnetische Impulse in das körpereigene Gewebe des Patienten eindringen, um dort das geschwächte Magnetfeld kranker Zellen neu aufzubauen. Mittels schwacher elektrischer Ströme soll der Stoffwechsel angeregt und der Körper mit neuer Energie versorgt werden. So sind es vor allem Beschwerden des Bewegungsapparates und Schmerzen bei degenerativen Gelenkerkrankungen, bei denen die Magnetfeldtherapie Anwendung findet. Auch auf dem Gebiet der Knochenheilung zeigt die Behandlungsmethode Erfolge. Ein MFT-Gerät verfügt über zwei kooperierende Applikatoren, die pulsierende Magnetfelder produzieren und diese auf den zu behandelnden Bereich übertragen – so werden Gewebe, Zellen und Nerven gleichermaßen versorgt. Dank paralleler Förderung der Durchblutung findet eine Beschleunigung des Stoffwechsels statt, was letztlich auch zum Heilungsprozess beiträgt. Die schmerzlindernden, muskelentspannenden und abschwellenden Heileffekte zeigen sich unter anderem bei Verschleißerkrankungen in den Gelenken, bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, im Falle von Kopfschmerzen und Migräne oder auch bei bestimmten Sportverletzungen.

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