Zum Hauptinhalt
Vier lächelnde Krebspatientinnen, teils mit Kopfbedeckung

Lebensmut und Hoffnung schenken

Das Patientenprogramm look good feel better schenkt Mädchen und Frauen mit einer Krebserkrankung neuen Lebensmut. Foto: © DKMS
Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)
5 Min.Lesezeit

Eine Krebstherapie verlangt von Betroffenen viel Kraft und Optimismus – gleichzeitig geht sie mit äußerlichen Veränderungen einher. Ob Hautirritationen oder der Verlust von Wimpern, Augenbrauen und Kopfhaar: Besonders für Mädchen und Frauen stellt das veränderte Erscheinungsbild einen tiefen Einschnitt dar. Mit dem Patientenprogramm look good feel better ermöglicht die DKMS LIFE krebskranken Frauen und Mädchen die Teilnahme an kostenlosen Kosmetikseminaren, in denen sie Tipps zur Gesichtspflege, zu Make-up oder zur Kopfbedeckung erhalten. Dies stellt eine willkommene Abwechslung dar und steigert das Selbstwertgefühl ungemein.

Am Anfang stand ein persönliches Schicksal, und zwar das von Mechthild Harf, die in den 1980er-Jahren an Brustkrebs erkrankte, überlebte, jedoch 1991 an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Nicht zuletzt aufgrund der bedrückenden Veränderungen, die während der Krebstherapie auftraten, rief ihr Ehemann, Dr. Peter Harf, die DKMS gemeinnützige GmbH (ursprünglich: Deutsche Knochenmarkspenderdatei) sowie 1995 die gemeinnützige Organisation DKMS LIFE ins Leben. Letztere ermöglicht es heute bis zu 10.000 Krebspatientinnen, die sich in einer Therapie befinden, am Patientenprogramm look good feel better teilzunehmen. Dieses beinhaltet kostenfreie Kosmetikseminare, in denen professionelle Tipps zur Gesichtspflege und zum Schminken vermittelt werden – auch Hinweise zu Haarverlust und Kopfbedeckungen zählen dazu. Rund 1.600 dieser Seminare werden hierzulande jährlich angeboten. Die professionelle Haarstylistin und Kosmetikexpertin Phuong Thai-Borgwaldt ist für die Seminar-Organisation und -Administration bei DKMS LIFE verantwortlich und gewährt einen Einblick: „Die DKMS LIFE bietet die Seminare deutschlandweit in rund 320 medizinischen Einrichtungen an, unsere Kosmetikexpertinnen werden dahingehend geschult. In erster Linie möchten wir den Patientinnen eine wohltuende Auszeit von ihrem Therapiealltag ermöglichen und sie in diesen schwierigen Zeiten stärken.” So vermittelt das look good feel better-Patientenprogramm Hilfe zur Selbsthilfe, indem es zur Steigerung des Selbstwertgefühls der Teilnehmerinnen beiträgt und ihnen gleichzeitig Lebensmut und Hoffnung schenkt. „Dabei spielt der Austausch untereinander eine große Rolle”, so Phuong Thai-Borgwaldt. „Die Frauen sprechen sich gegenseitig Mut zu und tauschen mit Blick auf die kosmetischen Tipps Komplimente aus.” Es sei vor allem diese gemeinsame Gruppenerfahrung, die neue Kräfte freisetzen könne und die dafür sorge, dass die Krankheit für eine gewisse Zeit in den Hintergrund trete. „Gleichzeitig soll sich jede Patientin wieder neu wahrnehmen – als Frau, als Mutter, als Schwester, als Ehefrau”, so die Expertin.

Auszeit von Sorgen und Ängsten

Geschulte, ehrenamtliche Kosmetikexpertinnen vermitteln in dem rund zweistündigen Mitmachprogramm etwa besondere Techniken zum natürlichen Nachzeichnen der Augenbrauen und Wimpern oder zeigen, wie sich Hautflecken, die im Zuge der Krebstherapie entstanden sind, unauffällig überdecken lassen. Auch der Einsatz von Tüchern und Schmuck steht bei den look good feel better-Seminaren auf dem Programm. Phuong Thai-Borgwaldt verdeutlicht, wie wertvoll den Patientinnen diese Auszeit von den Sorgen, Ängsten und Ungewissheiten ist: „Sie befassen sich in ihrer Situation naturgemäß mit anderen Dingen, mit medizinischen Fragen. Dank unseres Programms aber können wir den Frauen zeigen, welche optischen Möglichkeiten mittlerweile existieren. Dabei gehen wir speziell auf ihre individuellen Bedürfnisse ein.” Dies reiche von der Hautreinigung bis hin zur dekorativen Kosmetik. Auch das Kaschieren eines früher oder später eintretenden Haarverlusts ist Thema. Denn: Wenn neben Augenbrauen und Wimpern auch die Kopfbehaarung – in unserer Gesellschaft das Hauptmerkmal einer gesunden, jungen Frau –  ausfällt, sinkt das Selbstwertgefühl rapide. Unter anderem Tipps zur Kopfhautpflege dürfen daher nicht fehlen.

Krebs macht keine Pause

Seit dem Ausbruch der Pandemie kann das Patientenprogramm – wie viele wichtige Unterstützungsangebote auch – nicht in gewohnter Form stattfinden. DKMS LIFE unterstreicht allerdings unmissverständlich: „Vieles hat sich in Zeiten von Corona verändert – Krebs nicht. Nach wie vor erkranken jährlich rund 230.000 Mädchen und Frauen. Krebs macht keine Pause.” Neben Chemotherapie, Bestrahlung und den äußerlichen Veränderungen bedeutete und bedeutet die Zeit der sozialen Isolation daher eine zusätzliche Belastung für die Betroffenen. Früh reifte daher der Plan, das look good feel better-Programm in Form von Online-Kosmetikseminaren anzubieten, um gerade in diesen schweren Zeiten das so wichtige Signal zu senden: „Ihr seid nicht allein!” Phuong Thai-Borgwaldt freut sich: „Ich bin stolz darauf, dass die DKMS LIFE so schnell reagiert hat und mit dem digitalen Angebot einen Weg gefunden hat, trotz der Pandemie für die Patientinnen da zu sein. Die Frauen haben die Möglichkeit, auf der Webseite einen passenden Termin herauszusuchen; die Tasche mit den benötigten Kosmetikprodukten und Infomaterialien wird jeder einzelnen Patientin vor dem Online-Seminar zugeschickt.” Sollten technische Hürden auftreten, bieten die geschulten Mitarbeiterinnen zudem ihre Unterstützung an, indem sie telefonisch bei der Einwahl helfen. Denn gerade ältere Menschen, die sich unter normalen Umständen vielleicht auf die Unterstützung der Enkel verlassen konnten, sind hier schon mal auf Hilfe angewiesen. Mitgefühl statt Mitleid, das ist es, was die DKMS LIFE den Patientinnen vermitteln möchte – manchmal ist das bereits ein offenes Ohr, das dabei hilft, neuen Lebensmut zu schöpfen.

Um noch mehr krebskranken Menschen Hoffnung und Lebensmut zu schenken, startete die DKMS LIFE im September 2021 zusätzlich mit einer Reihe von neuen Online-Seminarformen, zum Beispiel zu den Themen Entspannung, Fotografie  und Gesang. Auch männliche Patienten werden mit einem speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Format angesprochen. „Dies berücksichtigt, dass Männer anders mit den Belastungen einer Krebserkrankung umgehen als Frauen, und kombiniert daher Mentaltrainingsansätze aus dem Sport mit Wohlfühltipps aus Pflege und Kosmetik“, erklärt Phuong Thai-Borgwaldt. Um auch künftig zu einer nachhaltigen und positiven Auswirkung auf den Alltag von krebskranken Menschen beitragen zu können, ist die DKMS LIFE für ihre Arbeit auf Unterstützung angewiesen. Diese kann vielfältig sein: Finanzielle Hilfen gewährleisten die gesamte Programmkoordination, Sachspenden von Unternehmen in Form von Kosmetikprodukten hingegen ermöglichen die aktive Teilnahme der Patientinnen an den Seminaren. Und dann wäre da noch ein weiteres kostbares Gut: Zeit. Mit dieser Spende wird die wichtige Durchführung der Seminare durch ehrenamtliche Kosmetikexpertinnen weiterhin garantiert.

DKMS LIFE

Die DKMS LIFE gemeinnützige GmbH wurde 1995 gegründet und ist heute eine eigenständige Tochtergesellschaft der DKMS, einer international gemeinnützigen Organisation, die sich dem Kampf gegen den Blutkrebs verschrieben hat. Jährlich ermöglicht sie rund 10.000 Patientinnen die Teilnahme an einem von rund 1.600 look good feel better Kosmetikseminaren. Hierzu erhält die DKMS LIFE pro Jahr rund 180.000 Produktspenden von Partnerunternehmen aus der Kosmetikbranche – diese werden an die Patientinnen weitergegeben.

dkms-life.de

Die Azubis der PVS holding haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden
Ausbildung bei der PVS

Die Azubis der PVS holding haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden

Die PVS holding gratuliert den Kauffrauen im Gesundheitswesen, den Kauffrauen für Büromanagement und dem Fachinformatiker für Systemintegration herzlich zur bestandenen Prüfung.

Mehr erfahren
Social-Media-Marketing als Bestandteil der Praxiskommunikation (Teil IV)
Informativ. Fachlich. Persönlich.

Social-Media-Marketing als Bestandteil der Praxiskommunikation (Teil IV)

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – das ist bekannt. Doch wie findet man das überzeugende, aussagekräftige Bild für den Social-Media-Kanal der eigenen Praxis? Und das immer wieder?

Mehr erfahren