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Michaela Brohm-Badry steht - mit Buchregalen im Hintergrund - auf der Treppe einer Bibliothek und lächelt freundlich

Von der Motivation, das gute Glück zu finden

Michaela Brohm-Badry ist eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Positiven Psychologie. Sie ist Professorin für Empirische Lehr-Lern-Forschung an der Universität Trier, ihre Forschungsschwerpunkte sind Motivation, Lernen und Persönlichkeitswachstum. Darüber hinaus ist sie Kolumnistin der WirtschaftsWoche, über ihre Arbeit berichteten unter anderem Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Zeitung und ZDF aspekte. „Das gute Glück“ ist ihr erstes Buch im populärwissenschaftlichen Bereich. Foto: © Lemrich, Alina Emrich, Kiên Hoàng Lê
Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)
5 Min.Lesezeit

Unter welchen Bedingungen können sich Menschen, Organisationen und die Gesellschaft bestmöglich entwickeln? Mit unter anderem dieser Frage beschäftigt sich die Wissenschaft der Positiven Psychologie; eine der renommiertesten Expertinnen auf diesem Gebiet ist Michaela Brohm-Badry. In ihrem Buch „Das gute Glück“ geht sie der Frage nach, warum es sich lohnt, Glück zu üben und jederzeit anzustreben. 

Auf der Suche nach mehr Glück und Zufriedenheit im Leben stellen sich schon mal schnell die exakt gegenteiligen Gemütszustände – Verdruss und Demotivation – ein, hält etwa der Büchermarkt seit Jahren ein schier unendliches und somit unüberschaubares Angebot an entsprechender Ratgeberliteratur bereit. Ohnehin sei gefragt, ob Glück sich einfach „finden“ lässt, wie eine „Anleitung zu mehr Gelassenheit“ aussehen mag und inwiefern ein „glückerfülltes Leben“ nicht immer auch Definitionssache eines jeden Einzelnen ist? Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings auch, dass es sich nicht zuletzt in Zeiten der Corona-Krise, in denen die täglichen Nachrichten nur wenig Aufmunterndes bereithalten, lohnt, den Weg zu einer positiveren Lebenseinstellung zu erkunden.

Dass dies möglich, ja sogar erlernbar ist (wie etwa das Schwimmen oder Fahrradfahren), zeigt Michaela Brohm-Badry in ihrem Werk „Das gute Glück“. Der Weg zum erfüllten Leben, so verdeutlicht die Professorin für Empirische Lehr-Lern-Forschung an der Universität Trier, könne nur über die volle Entwicklung unserer Talente führen. So verdeutlicht die Expertin, dass zwar gut die Hälfte unseres Glücksempfindens genetisch durch den Serotoninspiegel angelegt zu sein scheint – sich die andere Hälfte jedoch aus unserem Verhalten (40 Prozent) und unserer Umwelt (zehn Prozent) zusammensetzt. Ein jeder hat also Einfluss auf eine positive Weltsicht. Eine gute Nachricht, kommt die positiv-psychologische Forschung doch zu dem Schluss, dass glückliche Menschen unter anderem ein stärkeres Immunsystem aufweisen, psychische Belastungen besser meistern können, zu längeren Partnerschaften und Ehen neigen und weniger von Burnout oder Depressionen betroffen sind.

Welche Rolle spielt der jeweilige Charakter?

Michaela Brohm-Badry hat am eigenen Leibe erfahren, wie viel Glück man im Leben haben kann: Zur Arbeit an einem Buch begab sie sich einst in eine einsame Mühle, mitten im Nirgendwo, um dort die notwendige Ruhe zu finden. Als sie eines Tages – fernab jeglicher Zivilisation – zusammenbricht, ist es ihre wachsame Hündin, die sie vor dem Wegdriften ins Koma bewahrt. Es gelingt das Absetzen eines Notrufs; dank einer sofortigen Operation am Gehirn überlebt Brohm-Badry ein geplatztes Aneurysma.

Und so sind es autobiografische Phasen wie diese, die von der Autorin in „Das gute Glück“ immer wieder mit Assoziationen aus Musik, Geschichte und Literatur verknüpft werden. Auch erhält die Leserschaft kompakte Hilfestellungen, um etwa per Skala die eigene Leistungsmotivation einschätzen zu können („Ich versuche ständig, meine eigenen Leistungen zu erhöhen“ // „Herausforderungen spornen mich an“ // „Hoffnung auf Erfolg motiviert mich stark“ // „Ich will mich selbst als kompetent und wirksam erleben“). Und welche Rolle spielt der jeweilige Charakter bei der Suche nach Glück und Zufriedenheit? Michaela Brohm-Badry nennt hier ganz unterschiedliche Stärken, die zur Einschätzung des eigenen Profils helfen können: Neugier, Kreativität, Ausdauer, Authentizität, Bindungsfähigkeit, Fairness, Bescheidenheit oder auch schlicht und ergreifend Humor.

Die Lernforscherin kommt zu dem Schluss: „Letztendlich ist die Welt nicht so oder so – unsere Perspektive auf die Welt macht sie so oder so.“ Die Freiheit, eine eigene Perspektive wählen zu können, sei eine innere Freiheit, die unabhängig vom Lebenskontext existiere. Womit auch die Eingangsfrage beantwortet wäre, ob sich Glück so einfach finden lasse: Laut Brohm-Badry benötigt es da durchaus eine gute Portion positive Motivation – und diese wächst nun mal, wenn sich Menschen als Verursacher des eigenen Verhaltens erleben und verantwortlich für positive Ergebnisse sehen.

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